Kindheit in Vorarlberg

Bei einer wohlverdienten Jause während eines Sonntagsausflugs
Geschwister in den 1970er Jahren

6 keineswegs einzigartige Erinnerungen

Sie sind unvergesslich, unverwechselbar und trotzdem ziemlich typisch - meine Kindheitserlebnisse. Irgendwie konnte man sie nur im Ländle so erleben und gleichzeitig könnten sie auch ganz woanders sehr sehr ähnlich stattgefunden haben. Einigen Vertretern der späten sechziger- und frühen siebziger Jahrgänge werden sie aber auf jeden Fall bekannt vorkommen!

 

Erstkontakt mit Schnee

Früher hat man ja erst ein bisschen später angefangen Ski zu fahren als heute. Während sich die Zwerge heute schon mit 2 ½ an die Bretter gewöhnen, sind wir Babyboomer erst mit fünf oder sechs auf die Piste gekommen. Klar, man hat ja auch erst im Kindergarten gelernt die Schuhbändel zu binden. Schnallen an den Schischuhen kamen erst etwas später...

 

Riebl und Kaffee

Wer kann sich nicht erinnern an den köstlichen Duft, die Wärme und den Anblick der alten Töpfe in Omas unendlich einladender Küche. Sie steht mit der Küchenschürze am Herd, der Opa thront wartend auf der Eckbank und wird gleich mit Riebl und Kaffee verwöhnt. Oft gab’s noch Rösti aus am Vortag „gsottna Grumpara“.

 

Rückbankautofahrten

Egal ob zum Skifahren aufs Bödele oder zum Sommerurlaub nach Jesolo. Irgendwie musste man seinem Traumziel näherkommen. Wir Kinder von damals sind meistens auf der Rückbank gereist, oft mit dem heimatlichen Bettzeug ausgestattet und fast immer grün um die Nase. Die Fahrten ohne Gurt wurden dank des väterlichen Zigarettenkonsums ziemlich oft durch heftige Würg- und Brechpausen unterbrochen.

 

Schulexkursionstraumata

Alle Pflichtschulkinder mussten im Laufe ihrer schulischen Karriere mindestens einmal ins Vorarlberger Landesmuseum. Auch wenn man sich auf den Tag außerhalb der Schulmauern gefreut hat, die Ausstellung im alten Museum war dermaßen verstaubt und langweilig, dass mir die Mundwinkel und Schultern innerhalb kürzester Zeit auf Kniehöhe heruntergesackt sind.

 

Ausschau am Katzenturm

Also wenn man nicht gerade aus dem Studierstädtle kam, war eine Fahrt nach Feldkirch schon so etwas wie eine kleine Reise. Schließlich gab’s dort eine mittelalterliche Ritterburg und den Katzenturm. Immer habe ich schon von Weitem nach den niedlichen kleinen Kätzchen Ausschau gehalten. Leider erfolglos, denn erst viel später habe ich die Namensbedeutung erfahren, die rein gar nichts mit lebenden Fellnasen zu tun hat. Man hat mich schon ziemlich lange im Dunkeln darüber gelassen.

 

Bazooka Kaugummi & Stollwerk

Für kleine Hilfsdienste und Einkäufe konnte man sich als Kind früher schon mal ein "Guotsile" oder ein "Krömle" dazuverdienen. Wenn man nicht gerade einen baren Schilling zur Belohnung ausgefasst hat, konnte man seine 10 Groschen im Laden um die Ecke in einzelne Stollwerkle oder Bazooka Kaugummi investieren.

Wer erinnert sich noch an die kleinen Comic-Strips mit Bazooka Joe oder hätte vielleicht noch ein Bild davon?

 

Sabine Spiegel | Austria Guide

Stadt- und Kulturführungen in Vorarlberg

 Zertifizierte Kirchenraumvermittlerin

 

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